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Beitrag vom 28.09.2009
Bündnis gegen Homophobie in Berlin gegründet
Iella Peter
Am 23. September 2009 wurde das Bündnis von 24 gesellschaftlichen Organisationen und Institutionen ins Leben gerufen. Die InitiatorInnen wollen damit ein Zeichen gegen die zunehmende Gewalt gegen...
... Homosexuelle setzen.
Homophobie ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und sie zu bekämpfen, ist die Pflicht der ganzen Gesellschaft. Es ist beunruhigend, dass der hohe Verbreitungsgrad homosexuellenfeindlicher Einstellungen immer gesellschaftsfähiger wird. Besonders unter jungen Menschen mit Migrationshintergrund sind sie weit gebräuchlich. Auf Schulhöfen gehört "schwule Sau" mittlerweile zum gängigen Repertoire an Schimpfwörtern. Damit wird es für junge Schwule und Lesben immer schwieriger offen ihre sexuelle Orientierung zu zeigen.
Auch die mehrfachen Beschädigungen am, erst 2008 eingeweihten, Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen zeugen von einem erhöhten antihomosexuellen Gewaltpotential innerhalb unserer Gesellschaft. Mehrfach wurden Schwule und Lesben, im vergangenen Jahr in Berlin, wegen ihrer sexuellen Orientierung angegriffen und dabei zum Teil lebensgefährlich verletzt. Das Anti-Gewalt-Projekt "Maneo" in Berlin registriert zwischen 200 und 300 gewalttätige Übergriffe auf schwule Männer jährlich. Über das Ausmaß der Gewalttaten gegen lesbische Frauen ist noch weniger bekannt. Ein lesbisches Überfalltelefon gibt es erst seit Mai diesen Jahres.
Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, fordert: " Auch die Zivilgesellschaft muss aktiv eingreifen, und deshalb unterstütze ich das Berliner Bündnis gegen Homphobie und den Aufruf mit dem Titel "Anerkennung und Respekt für gleichgeschlechtliche Lebensweisen". Homophobie und Diskriminierung welcher Art auch immer dürfen in der weltoffenen und toleranten Metropole Berlin keinen Platz haben".
Ziel des Bündnisses ist es, möglichst viele maßgebliche Träger des Wirtschafts-, Kultur- und Sportlebens dafür zu gewinnen, sich für Respekt und Anerkennung gegenüber Schwulen und Lesben einzusetzen. In einem gemeinsamen Aufruf unter dem Titel "Anerkennung und Respekt für gleichgeschlechtliche Lebensweisen" wird dieser Forderung Ausdruck verliehen. Des Weiteren sind die Einrichtung einer Internetseite, Veranstaltungen und eine Kampagne für Respekt und Anerkennung geplant.
Zum Bündnis gehören u.a. Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutsche Bank, Deutscher Fußball-Bund sowie Hertha BSC, die Berliner Polizei, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Akademie der Künste, Berliner Bank, SAP AG, Türkiyemspor Berlin e.V., Deutsche Oper Berlin, TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e.V. und der Zentralrat der Sinti und Roma.
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Studie: Einstellungen zur Homosexualität. Ausprägungsformen und sozialpsychologische Korrelate bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund.
"Das Recht, anders zu sein". Herausgegeben von Sonja Dudek u.a.
Serie von homophoben Ãœbergriffen in Berlin.
Weitere Infos finden Sie unter:
www.buendnis-gegen-homophobie.de
www.berlin.lsvd.de. Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg.
Lesbisch-Schwules Ãœberfalltelefon